Von A wie Arzneimittelrecht bis Z wie Zivilschutzrecht, dazu der Rechtsschutz im Ausländer-, Asyl- und Flüchtlingsrecht: Das Verwaltungsgericht Köln hat so viel zu tun wie lange nicht. „Und trotzdem dauern die Verfahren derzeit nicht länger als bisher – keine Selbstverständlichkeit", dankte die Präsidentin, Birgit Herkelmann-Mrowka, beim heutigen Gespräch mit Vertretern der Medien ihren tatkräftigen Kolleginnen und Kollegen. Mit über 8.300 Neueingängen in den klassischen Materien lag das Verwal-tungsgericht Köln 2015 in Nordrhein-Westfalen an der Spitze. Hinzu kamen fast 3.500 Neueingänge in Asylverfahren. Das Gericht hat deshalb zusätzliche Stellen erhalten, die fast alle schon besetzt werden konnten.

Dass allerdings im Asyl- und Flüchtlingsrecht beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) noch nicht alles rund läuft, merkt auch das Verwaltungsgericht Köln. Asylsuchende – vor allem Syrer und Iraker – wollen nicht auf die Entscheidungen des BAMF warten und wählen seit Wochen den direkten Weg zum Gericht. Sie erhoffen sich so schnellere Asylverfahren und raschere Entscheidungen des BAMF. „Das Gegenteil könnte jedoch eintreten, weil es Verfahren sind, die für das BAMF und die Gerichte zusätzlichen Aufwand mit sich bringen und damit eher zu einer Verzögerung führen könnten", erläuterte Herkelmann-Mrowka.

Einen verbesserten Verfahrensablauf verspricht sich das Verwaltungsgericht Köln hingegen davon, dass ab Mitte Mai 2016 das BAMF elektronische Asylakten an das Gericht senden wird. Auch die an den Asylverfahren beteiligten Rechtsanwälte erhalten dann statt der vielen Papierunterlagen die Akten elektronisch übersandt.